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Hypoglykämie zeichnet sich durch einen Plasma-Glukosespiegel aus, der so gesenkt ist (normalerweise niedriger als 50 mg/dL), dass er Symptome (z. B. Veränderung des Geisteszustands) auslöst. Hypoglykämie entsteht i.A. aufgrund von Anomalien der Glukosehomöostase-Mechanismen. Zur Diagnose einer Hypoglykämie wird i.A. die so genannte Whipple-Trias beobachtet, d. h. niedriger Blutzucker, Vorhandensein von Symptomen und Aufhebung der Symptome, sobald der Blutzucker sich normalisiert hat. Die tatsächliche Prävalenz bei Patienten mit Symptomen, die Hypoglykämie vermuten lassen, liegt bei 5-10%. Hypoglykämie-Symptome hängen mit einer sympathetischen Aktivierung und Gehirndysfunktion aufgrund herabgesetzter Glukosespiegel zusammen. Das führt zu Schwitzen, Herzklopfen, Zittrigkeit, Angstgefühlen und Hunger. Gesenkte Verfügbarkeit der zerebralen Glukose (Neuroglykopenie) kann zu Konfusion, Konzentrationsproblemen, Reizbarkeit, Halluzinationen, fokal-neurologischer Beeinträchtigung, Koma und letztlich Tod führen. Zu den verschiedenen Formen und Gründen gehören: Medikamente: Ethanol, Haloperidol, Pentamidin, Chinin, Salicylate, Sulfonamide (\'Sulfa-Medikamente\') und orale blutzuckersenkende Wirkstoffe, sowie viele andere Arzneimittel werden mit Hypoglykämien in Beziehung gesetzt. Heimliche Sulfonylharnstoffverwendung/-missbrauch: Selbstinduzierte Hypoglykämie, u. U. bei Personen im Gesundheitswesen oder Verwandten beobachtet, die diabetische Angehörige pflegen. Exogenes Insulin: z. B. insulinproduzierende Bauchspeicheldrüsentumore (Inselzellentumoren) und Non-Beta-Zell-Tumoren. Reaktive Hypoglykämie: Idiopathisch, durch Ernährungsprobleme (z. B. Patienten mit vorheriger OP im oberen GI-Trakt) oder kongenitale Enzymmangelerkrankungen (z. B. hereditäre Fruktoseintoleranz). Hyperglykämie bei Fasten: Nesidioblastose ist ein Begriff für hyperinsulinämische Hypoglykämie im Kontext mit Überfunktion von Bauchspeicheldrüsen-Beta-Zellen mit einem anomalen mikroskopischen Erscheinungsbild.
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