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  • ZusammenfassungDas Virus – aktuell das Coronavirus – lässt sich psychoanalytisch als Metapher für Fremdheit, Vertrautheit und Unheimlichkeit lesen und erinnert das Subjekt an die Begrenzungen des körperlich Kontrollierbaren Das Coronavirus und damit die „coronavirus disease 2019“ (COVID-19) fordern die Psychoanalyse heraus, sich mit der unbewussten, verdrängten Dynamik des Virus und vor allem mit der Virusmetapher zu beschäftigen Das Virus ist ein komplexes begriffliches Gefüge, dessen Wirkung weit über den biologischen Erreger hinausgeht Epidemische Krankheiten sind schon immer ein Bild für gesellschaftliche Unordnung und werden auch als Erklärung für deren Erscheinen genutzt: die Ödipus-Sage und die Pest über Theben sind prominente historische Beispiele und verweisen auf eine transgenerationale familiäre (sexuelle) Unordnung Das Virus wird als eindringendes Element in die eigene unbekannte Zelle, den Einzelkörper und den kollektiven Körper verstanden;es ist das bedrohlich Fremde schlechthin und gleichzeitig Synonym für höchste Flexibilität Dieses spezifische Eindringen in den eigenen Körper evoziert eine archaische Angst mit den frühen Abwehrmechanismen der Spaltung zwischen Verleugnung, Introjektion und Projektion, jedoch auch Immunität Wenn heute von einem Virus gesprochen wird, meinen wir vor allem stets das eine: einen Eindringling, der von einem Organismus, einem Körper Besitz ergreift, um dort eine symbiotische Beziehung mit dem Wirt einzugehen Eine Analogie zur Besetzung des Ich mit Über-Ich- oder Es-Anteilen Aktuell werden wir Zeuge, wie diese Auswirkungen des Coronavirus das Subjekt psychisch beeinflussen: Verleugnung, Spaltung, paranoische Verschwörungstheorien, freiwillige schizoide Isolation und die Mundschutzdebatte
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  • Forum_der_Psychoanalyse
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  • unk
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  • WHO
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  • Das Coronavirus
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  • #826107
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  • 2020

Metadata

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