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Forum www krebsgesellschaft de/onko ASCO Annual Meeting 2020: Anders als gewohnt, aber nicht weniger interessant Das alljährliche Meeting der American Society of Clinical Oncology (ASCO) fand aufgrund der COVID-19-Pandemie in die-sem Jahr vom 29 bis 31 Mai unter ungewöhnlichen Bedingun-gen statt Nur im virtuellen Raum konnten sich die Experten der Onkologie aus aller Welt treffen Dies hielt sie jedoch nicht davon ab, sich über die neuesten Entwicklungen auszutauschen und ihre jeweiligen Studienergebnisse zur Diagnostik und Behandlung on-kologischer Erkrankungen zu präsentieren Dabei gab es wie im-mer einige Highlights bei den einzelnen Tumorentitäten Gastrointestinale Tumoren: Immuntherapie auch beim Kolorektalkarzinom Die Ergebnisse der KEYNOTE-177-Studie zur Erstlinientherapie bei Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom erbrach-ten für den Checkpoint-PD-1-Inhibitor Pembrolizumab im Ver-gleich zur Chemotherapie mit mFOLFOX6 oder FOLFIRI mit oder ohne Bevacizumab bzw Cetuximab einen klaren Überle-bensvorteil: Patienten mit hochgradiger Mikrosatelliteninstabili-tät (MSI-H) hatten unter Pembrolizumab ein signifikant längeres medianes progressionsfreies Überleben (16,5 vs 8,2 Monate;Hazard Ratio [HR]: 0,60, 95 %-Konfidenzintervall [KI]: 0,45-0,80;p = 0,0002), die 12-und 24-Monats-Raten im progressionsfreien Überleben betrugen 55,3 % und 48,3 % unter Pembrolizumab vs 37,3 % und 18,6 % unter Chemotherapie, und auch die objektiven Ansprechraten waren besser Noch ist der Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) Sorafenib der Standard in der Therapie bei Patienten mit fortgeschrittenem hepato-zellulären Karzinom (HCC) In der Phase-II/III-Studie ZGDH3 ergaben sich nun Vorteile für den Multikinaseinhibitor Donafe-nib Bei Patienten mit nichtresezierbarem metastasierten HCC verbesserte sich im Vergleich zu Sorafenib das mediane Ge-samtüberleben (Intention-to-treat-Population: 12,0 vs 10,1;HR: 0,839, 95 %-KI: 0,706-0,996;p = 0,0446) Keine signifikanten Unterschiede ergaben sich beim medianen progressionsfreien Überleben, der objektiven Ansprechrate und der Krankheitskon-trollrate, dennoch entpuppte sich Donafenib damit als vielver-sprechende Erstlinientherapie zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem HCC Weitere spannende Ergebnisse ergaben sich beispielsweise zur neoadjuvanten Chemotherapie bei Patienten mit duktalem Ade-nokarzinom des Pankreas, zur Wirksamkeit des Anti-HER2-An-tikörpers Trastuzumab bei Patienten mit HER2-positivem Ade-nokarzinom des Ösophagus sowie zur zielgerichteten Therapie mit TKI und Immuntherapien bei hepatobiliären Tumoren Mammakarzinom: Immuntherapie bei tripelnegativem Tumor Wie immer gab es beim ASCO-Kongress Spannendes zum Mam-makarzinom zu berichten Unter anderem wurden neue Erkennt-nisse zur neoadjuvanten und adjuvanten Therapie bei HER2-neu-positivem Tumor sowie zur Immuntherapie beim metastasierten Mammakarzinom vorgestellt So verlängerte beispielsweise die Kombination des PD-1-Blockers Pembrolizumab mit Chemothe-rapie im Vergleich zu Placebo plus Chemotherapie in der KEYNOTE -355-Studie bei Patientinnen mit tripelnegativem Mamma-karzinom das progressionsfreie Überleben um etwa 4 Monate Und auch die Entwicklung der PARP-Inhibitoren als Therapieo-ption schreitet voran Gynäkologische Tumoren: Operation beim rezidivierten Ovarialkarzinom Ein Highlight bezüglich gynäkologischer Tumoren waren die Er-gebnisse der DESKTOP-III-Studie zur Wertigkeit der Operation im Rezidiv bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom Das Sterberisi-ko konnte um 35 % gesenkt werden;auch Patientinnen mit Spät-rezidiv profitierten, wenn eine makroskopische Komplettresek-tion erzielt werden konnte Patientinnen mit BRCA-mutiertem Ovarialkarzinom profitieren laut Update der SOLO-2-Studie er-heblich, wenn sie nach Ansprechen auf eine platinhaltige Chemo-therapie mit einem PARP-Inhibitor behandelt werden: Olaparib verlängert das Gesamtüberleben im Vergleich zu Placebo um etwa ein Jahr Kritisch zu beobachten ist hier der Verlauf in puncto Langzeitnebenwirkungen 8 % der mit Ol parib behandelten Pa-tientinnen, aber auch 4 % der Patientinnen, die Placebo erhalten hatten, entwickelten myelodysplastische Syndrome (MDS) oder eine akute myeloische Leukämie (AML) Forum https:// doi
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